Intimpflege bei Blasenentzündungen

Intimpflege bei Blasenentzündungen

Da hat frau einmal nicht aufgepasst oder einfach Pech gehabt und schon macht sie sich bemerkbar: die Blasenentzündung. Viele Frauen kennen das Problem und wissen, wie schmerzhaft und belastend eine solche Harnwegsinfektion werden kann. Teilweise können sich die Symptome über mehrere Tage bis Wochen ziehen und nicht wenige Frauen leiden unter wiederkehrenden Blasenentzündungen.

In diesem Blog-Artikel werfen wir einen Blick auf Ursachen und Symptome, finden heraus, welche Bedeutung Menstruation oder die Menopause haben können, legen einen Fokus auf die richtige Intimpflege, sowie Tipps, um einer Blasenentzündung vorzubeugen beziehungsweise sie schnell loszuwerden

Was ist eine Blasenentzündung genau und wie entsteht sie?

Eine Blasenentzündung, medizinisch als Zystitis bezeichnet, ist eine spezifische Art der Harnwegsinfektion (HWI), die sich auf die Blase beschränkt. Während der Begriff "Harnwegsinfektion" eine breitere Kategorie ist, die jegliche Infektionen des Harntrakts – von der Niere über die Blase bis zur Harnröhre – umfasst, konzentriert sich die Zystitis ausschließlich auf eine Entzündung der Blasenschleimhaut. Diese Entzündung entsteht hauptsächlich durch die Einwanderung von Bakterien, vornehmlich Escherichia coli (E. coli), die normalerweise im Darm leben.

Die Infektion beginnt typischerweise am Ausgang der Harnröhre, wo die Bakterien eindringen und sich aufwärts in die Blase bewegen. Die kurze Harnröhre bei Frauen, nur etwa 4 cm lang im Vergleich zu etwa 20 cm bei Männern, erleichtert es den Bakterien, schnell die Blase zu erreichen, was Frauen anfälliger für Blasenentzündungen macht. Risikofaktoren wie Geschlechtsverkehr, Unterkühlung, Schwangerschaft, Diabetes und anatomische Anomalien können ebenfalls dazu beitragen, dass Bakterien leichter in die Blase gelangen und dort eine Infektion auslösen.

Die Entstehung einer Blasenentzündung ist also oft das Ergebnis eines Zusammenspiels aus anatomischen Gegebenheiten, dem Eindringen von Bakterien in die Blase und der Überwindung der körpereigenen Abwehrmechanismen, die normalerweise eine Infektion verhindern würden.

Welche Symptome sind bei einer Blasenentzündung typisch?

Die typischen Symptome einer Blasenentzündung sind oft unmissverständlich und können das tägliche Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Anzeichen zählen ein starker und häufiger Harndrang sowie ein brennendes oder schmerzendes Gefühl beim Wasserlassen, was das Ganze zu einer unangenehmen Erfahrung macht. Viele Betroffene berichten auch von einem Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung, trotz regelmäßigen Toilettengängen. In einigen Fällen kann der Urin trüb erscheinen oder sogar einen ungewöhnlich starken Geruch aufweisen. Blut im Urin ist ein weiteres Symptom, das auftritt, wenn die Infektion besonders intensiv ist oder die Schleimhäute stark gereizt sind. Schmerzen im Unterbauch oder im Rücken können ebenfalls auftreten und sind ein Zeichen dafür, dass die Infektion möglicherweise ernster ist oder sich auf andere Teile des Harntrakts ausgeweitet hat. Diese Symptome sind nicht nur unangenehm, sondern können auch die Lebensqualität erheblich einschränken, daher ist es wichtig, bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung ärztlichen Rat einzuholen.

Die richtige Intimpflege zur Vorbeugung

Die richtige Intimpflege spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Blasenentzündungen, weil sie hilft, das Gleichgewicht der natürlichen Bakterienflora im Intimbereich zu erhalten und das Eindringen von schädlichen Bakterien in die Harnwege zu minimieren. Grundlegende Hygiene-Routinen, wie das Wischen von vorne nach hinten nach dem Toilettengang, verhindern, dass Bakterien aus dem Analbereich in die Nähe der Harnröhre gelangen. Es ist ebenfalls wichtig, synthetische Unterwäsche und enge Kleidung zu vermeiden, die Feuchtigkeit einschließen und ein günstiges Umfeld für Bakterienwachstum schaffen können. Stattdessen sollte atmungsaktive Baumwollunterwäsche getragen werden, die Luftzirkulation ermöglicht und Feuchtigkeit reduziert.

Darüber hinaus kann regelmäßiges Pipimachen, besonders nach dem Geschlechtsverkehr, dazu beitragen, Bakterien aus der Blase zu spülen, bevor sie eine Infektion verursachen können. Die Verwendung milder, pH-neutraler Reinigungsprodukte für den Intimbereich unterstützt die Aufrechterhaltung des natürlichen Säureschutzmantels der Haut, der essentiell ist, um schädlichen Bakterien den Eintritt in die Harnwege zu erschweren. Wichtig ist, dass du deinen Intimbereich nicht mit herkömmlichen Duschgels wäscht, da diese oft Parfüm enthalten und nicht dem pH-Wert des Intimbereichs entsprechen. Wenn du mehr über die Wahl des richtigen Reinigungsproduktes wissen möchte, schau dir gern diesen Blog-Artikel an: https://drvivienkarl.com/blogs/intimpflege/richtige-intimwaschlotion-tipps-taegliche-pflege

Die richtige Intimpflege spielt also eine entscheidende Rolle, indem sie die Intimflora unterstützt und somit die schädlichen Bakterien besser abgewehrt werden können. Noch mehr allgemeine Infos zum Thema Intimpflege kannst du hier nachlesen: https://drvivienkarl.com/pages/intimpflege
Außerdem findest du in unserem Magazin in der Kategorie Intimpflege viele Blog-Artikel, die das Thema aufgreifen, wie zum Beispiel dieser Artikel über Tipps für die Prävention von Vaginalpilz: https://drvivienkarl.com/blogs/intimpflege/scheidenpilz-vorbeugen

Wie sieht es in den Wechseljahren aus?

In den Wechseljahren erhöht sich das Risiko einer Blasenentzündung aus folgenden Gründen:

  • Östrogenmangel: Mit den Wechseljahren verringert sich die Produktion von Östrogen, einem Hormon, das die Gesundheit der Schleimhäute in den Harnwegen unterstützt. Ein Mangel an Östrogen kann dazu führen, dass diese Schleimhäute dünner und anfälliger für Infektionen werden.
  • Veränderungen in der Mikroflora: Der Rückgang des Östrogenspiegels kann auch das Gleichgewicht der Mikroflora in der Vagina beeinträchtigen, was das Wachstum von uropathogenen Bakterien begünstigt und damit die Wahrscheinlichkeit von Harnwegsinfektionen erhöht.
  • Beckenbodenmuskulatur: Mit dem Alter kann die Stärke der Beckenbodenmuskulatur nachlassen, was zu Problemen mit der vollständigen Entleerung der Blase führen kann. Resturin in der Blase ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von Blasenentzündungen.

Was kann ich tun, wenn ich eine Blasenentzündung habe?

Manchmal hilft jede Vorsicht nicht und die Blasenentzündung ist einfach da. In so einem Fall können folgende Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern und die Heilung zu beschleunigen:

  • Ausreichend trinken: Viel Flüssigkeit zu sich nehmen, insbesondere Wasser und Tee, um die Harnwege durchzuspülen und Bakterien aus der Blase zu schwemmen
  • Wärme: Ein warmes Kissen oder eine Wärmflasche auf den Unterbauch zu legen kann helfen, die Blasen- und Unterleibsschmerzen zu lindern.
  • Oft aufs Klo: Regelmäßig urinieren, auch wenn der Drang nicht stark ist, um die Bakterien aus der Blase zu entfernen.
  • Blasenfreundliche Ernährung: Vermeide Nahrungsmittel und Getränke, die die Blase reizen können, wie Kaffee, Alkohol, scharfe Speisen und künstliche Süßstoffe.
  • Hygiene beachten: Sorgfältige Intimpflege praktizieren, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Schmerzlinderung: Schmerzmittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen, können helfen, die Beschwerden zu verringern (Höhere Dosierung nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin).
  • Cranberrysaft oder -kapseln: Einige Studien deuten darauf hin, dass Cranberry-Produkte helfen können, das Risiko von wiederkehrenden Blasenentzündungen zu reduzieren.
  • Ärztlichen Rat einholen: Bei Anzeichen einer Blasenentzündung sollte zeitnah ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Dies ist besonders wichtig, wenn die Symptome stark sind, Blut im Urin auftritt oder die Symptome nach einigen Tagen nicht abklingen. Antibiotika können bei einer akuten Blasenentzündung gut und rasch helfen.

Unser Fazit

Blasenentzündungen sind eine fiese Angelegenheit und sollten nicht unterschätzt werden. Wir hoffen, dass die Erklärungen und Tipps dir helfen können, im Alltag vorzubeugen und im Ernstfall die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Und wenn es dich doch erwischt und nicht nach wenigen Tagen von allein besser wird, zögere nicht zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen und dir Hilfe zu holen. Wir drücken die Daumen!

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